Albinismus ist die Bezeichnung für eine Gruppe angeborener Stoffwechselerkrankungen, die zu einer Störung der Melaninbildung führen. Melanin ist ein dunkles Pigment, ein Farbstoff, der in Haut und Haaren vorkommt. Er schützt den Körper, indem er Sonnenstrahlen absorbiert. Unter Einfluss von UV-Strahlen wird in der Haut Melanin gebildet, sie wird dunkler. Ist die Pigmentbildung gestört, bleibt die Haut hell. Charakteristisch sind eine sehr weiße Haut, eine ungewöhnlich helle Haarfarbe, blaue oder grüne Augen. Betroffene sind extrem empfindlich für Sonnenstrahlen. Albinismus wird durch das Erbgut der Eltern auf ihre Kinder übertragen. Grundsätzlich werden zwei Grundformen des Albinismus unterschieden: Der oculocutane Albinismus (Typ OCA; betrifft die Augen bis zur Erblindung) und der oculäre Albinismus (Typ OA, betrifft das Haar und die Haut). Wie alle Menschen, die andersartig sind, haben Menschen mit Albinismus ein erhöhtes Risiko, ausgegrenzt und diskriminiert zu werden. Bei hellhäutigen Völkern ist diese Gefahr geringer, da die äußerlichen Unterschiede weniger auffallend sind, bei dunkelhäutigen Völkern sind die äußerlichen Unterschiede groß. Albinos in Afrika leben in ständiger Angst, getötet oder verstümmelt zu werden (Die ZEIT, 7. Juni 2016). In vielen gerade ostafrikanischen Ländern werden sie ausgegrenzt, gehetzt, umgebracht. Antrieb für Entführungen, Verstümmelungen und Morde ist der Aberglaube, wonach Substanzen oder Schmuck aus Haut oder Körperteilen von Albinos besondere Kräfte verleihen. Andere fürchten, dass Albinos Unglück bringen. Beides, der Aberglaube und die falsche Furcht, halten sich hartnäckig (wie etwa im Sudan oder in Mali). Vor allem Frauen und Kinder werden verfolgt. Von offizieller Seite kommt nur wenig Hilfe: Zwar gibt es Gesetze, die die Verfolgung der Menschen mit Albinismus verbieten, doch werden sie kaum angewendet. Amnesty International und auch die Menschenrechtsorganisation Under The Same Sun sind seit Jahren aktiv, internationale und deutsche Medien berichten immer wieder über neue Morde. Im Jahr 2015 wurde der 13. Juni deshalb zum Internationalen Tag des Albinismus erklärt. Kampagnen in den sozialen Netzwerken unterstützen das Engagement inzwischen weltweit in Europa, Australien, USA, Teilen Asiens und anderen Ländern.
Wir wollen auf das Problem einer weltweiten Minderheit aufmerksam machen und Keitas Engagement mit dem von in Deutschland (ca. 5.000) von Albinismus Betroffenen verknüpfen, Teil einer weltweiten Allianz für Aufklärung und gegen Ausgrenzung und Verfolgung werden. Als Betroffene und Publikumsliebling setzt sich die Musikerin weltweit für dieses Anliegen ein. Unter anderem mit ihrer Stiftung „Care Albinos“, durch die von Verfolgung betroffene Menschen vor Armut und dem oft sicheren Tod bewahrt werden. Für dieses Engagement bietet Mama Afrika e.V. im Rahmen der „Frühlingstour“ mit 10 Live-Konzerten und Workshops (für Schulen und Jugendeinrichtungen) eine ideale Plattform. Im Rahmen eines Begleitprogramms (Dokumentarfilme, Podiumsdiskussion, Einbindung von Fachmedizinern und Betroffenen, Spendenaufruf) soll die Öffentlichkeit Einblick in die Lebensumstände der stigmatisierten Minderheit erhalten. MAAH KOUDIA KEITA hat ihre Bereitschaft bekundet, nach Deutschland zu kommen. Als Veranstalter dieses Non-Profit-Events sind wir auf finanzstarke Partner angewiesen, die die Auftritte ermöglichen – und das gesellschaftliche Engagement offensiv unterstützen. Mit dieser Bitte wenden wir uns an Sie. Auch im Namen aller Betroffenen.